Die Rubrik Nadel-Stiche hat keinen invasiv-bedrohlichen Charakter und soll auch nicht verletzend sein. Vielmehr dient sie im Sinne der Akupunktur-Lehre als Korrektur- Agens, als Anregung, als sanfter Impuls, als energetisches Stimulans, als humoristisch eingefärbtes Traktat, um die Dinge wieder ins Lot und Erstarrtes wieder in Fluss zu bringen oder um manchmal die aktuellen politischen Dinge einer kritischen Hinterfragung zu unterziehen.
Erscheinen je nach Aktualität, unregelmässig, an keine festen Termine gebunden.
 



Die Geschmacks-Artisten


Der Mensch hat von der Natur eine Reihe von sensorischen Fähigkeiten mitbekommen.
Da ist einmal das Auge mit seiner Fähigkeit zum Sehen. Wie hinten im Hinterkopf das Bild entsteht, ist noch immer ein großes Rätsel. Neben den eigentlichen Möglichkeiten verwendet der Mensch das Sehen noch im übertragenen Sinn, wenn er zB sagt, ich kann den und den nicht mehr sehen.
Der nächste Sinn ist das Gehör. Zwei Ohren, auch zweifach, damit der Mensch sich räumlich orientierten kann. Wenn man allerdings neben den normalen Schallwellen noch andere Dinge vernimmt, dann ist es Zeit für eine Untersuchung,
Das Riechen, um Angenehmes wahrzunehmen und schädlichen Gerüchen aus dem Weg zu gehen. Auch dieses Organ kann vom Menschen "missbraucht" werden, wenn er sagt, ich kann den und den nicht mehr riechen.
Den Tastsinn überspringen wir einmal, um zum Geschmack zu kommen, der der eigentliche Grund dieser Zeilen ist.
Das Organ für die Geschmacksempfindungen liegt auf der Zunge, es gibt verschiedebe Richtungen: Süß, sauer, bitter und salzig. Die Japaner haben ein weitere Richtung, die sie "umami" nennen.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, auch wenn es überhaupt nicht mit der Zunge in Verbindung gebracht wird, sei es Kleidung, Wohnung, Literatur etc etc.
Nun zum eigentlichen in der Überschrift angekündigten Thema, das mich veranlasst, überhaupt diese Zeilen dem Papier anzuvertrauen. Ich lese immer gern, was Weinexperten und Vinologen alles aus einem Wein herausschmecken können. Ich greife mal einen Bericht heraus, der mir gerade vorliegt. Es ist nachgerade erstaunlich, was sich alles so in einem Glas Wein für Nuancen und Geschmacksrichtungen herauslesen bzw -schmecken lassen.

Vorab kurz geruchsmässig: Da ist ein Wein der Duftet wie Morgentau auf Büttenpapier (?), ein Duft nach zerdrückter Birne, ein Hauch Kamille, aber vielleicht auch ein Tick von Blütenhonig, der aber gleich wieder verschwindet
Jetzt der Geschmack: Limette, etwas weisser Pfirsich, nasser Stein, frisch gemahlener weisser Pfeffer, Apfelschale, eine Ahnung von Marille - nie aufdringlich, geröstete Haselnüsse, Vanilleschote, Fenchelkraut, ein Touch Ananas, nasser Tabak, Wallnuss, etwas Brotkruste, Tabak, Zedernholz, Hauch von rotem Paprika, mürbes Cassis.
Eine andere Beschreibung: Geruch: Feuchtes Gestein, etwas Schiefer, Geschmack; Steinobst, gering Quitte, weisse Johannisbeere. Das sind nur einige aus dem Fundus der Geschmäcker!
Man liest auch immer wieder das Wort "mineralisch". Es gibt doch Hunderte, wenn nicht mehr Mineralien! Welches darf es denn sein?
Wenn ich mir diese Beschreibungen einmal Revue passieren lasse, dann muss ich neidlos anerkennen, unglaublich was man alles aus einem Weinglas herauslesen kann. Man braucht schon eine gehörige Portion Phantasie, um das alles nachzuvollziehen!
Ich gebe nichts mehr auf diese Geschmacks-Artistereien. Entweder ein Wein schmeckt mir …. Oder nicht!

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